Erfahrungsberichte: Lehramtsstudierende berichten von ihrem Auslandsstudium


Studienaufenthalt in Zwolle - Niederlande

Wie hast du deine Ankunft in den Niederlanden/in Zwolle erlebt?

Vor meiner Ankunft in den Niederlanden hatte ich ordentlich Angst davor, mein gewohntes Umfeld zu verlassen und von neuen Menschen umgeben zu sein. Ich habe auch viel geweint, da ich meinen Partner fürs Erste zurücklassen musste. Obwohl die Niederlande ja theoretisch nicht weit weg sind, ist es trotzdem ein neues Land und fühlt sich manchmal sehr weit weg von zu Hause an.

Sobald ich dann allerdings angekommen war, waren alle negativen Gedanken verflogen. Die Stadt ist wunderschön und es gab so viel Neues zu erkunden, dass für Trübsal blasen erst mal keine Zeit mehr war.

Des Weiteren sorgte das Erasmus Student Network besonders in den ersten Wochen für einen aufregenden, spaßigen Empfang. Es gab ständig Aktivitäten, in denen man sich bei allen Fragen helfen lassen und neue Leute auf verschiedene kreative Weisen kennenlernen konnte, und natürlich wurde auch viel gefeiert. Meine ersten Wochen in Zwolle beinhalten einige meiner Lieblingserinnerungen an den Aufenthalt und ich hab mich sofort willkommen und wohl gefühlt.

Welche Kompetenzen/Fähigkeiten sollte man mitbringen?

Man sollte unbedingt ein paar Basics der Sprache können, also „Hallo“, „Bitteschön“, „Dankeschön“, „Tschüss“ und „Ein Bier bitte“. Die Menschen in den Niederlanden können zwar auch so ziemlich alle hervorragendes Englisch sprechen und viele auch Deutsch, allerdings ist es dort auch ein weit verbreitetes Stereotyp, dass international Studierende sich „weigern“ auch etwas von der niederländischen Sprache und Kultur zu lernen. Natürlich ist das nicht gerecht, aber meiner Erfahrung nach freuen sich die Bewohner immer sehr, wenn Internationals wenigstens die Basics kennen.

Es ist außerdem super hilfreich, wenn man sich einfach traut, auf neue Leute zuzugehen und Freundschaften zu schließen. Soziale und interkulturelle Kompetenzen sind eigentlich eine Grundvoraussetzung, um einen angenehmen Auslandsaufenthalt zu haben. Außerdem ist es super interessant, so viele Menschen aus anderen Ländern kennenzulernen – und man wächst sich wirklich sehr schnell ans Herz. Am besten nimmt man einfach jede Party, jedes Event, jeden Ausflug mit, den man kriegen kann, denn die Zeit geht viel zu schnell vorbei.

Sich ein bisschen mit öffentlichen Verkehrsmitteln vor Ort auseinanderzusetzen ist auch wichtig. In Zwolle kommt man nicht daran vorbei, Fahrrad zu fahren. Man sollte sich also auf jeden Fall eines mitbringen oder dort kaufen (allerdings sind die Fahrräder dort um einiges teurer, vor allem zu den Zeiten, wo die neuen Internationals ankommen), aber man wird wohl auch häufig auf Busse und Züge angewiesen sein – auf jeden Fall, wenn man auch andere Städte besuchen möchte. Bahnfahren funktioniert in den Niederlanden etwas anders als in Deutschland. Man braucht auf jeden Fall die „NS-App“, um sich Tickets zu besorgen. Ansonsten kann man auch mit einer Kreditkarte in die Bahnhöfe gehen bzw. in die Züge einsteigen.

Mein letzter Tipp wäre, nicht zu hohe Ansprüche an die eigene Wohnsituation mitzubringen… Die Wohnkomplexe sind eher schäbig, aber auch da gewöhnt man sich ganz schnell dran (und draußen ist es eh schöner ;)).

Do’s und Don’ts in Zwolle/den Niederlanden

Do’s:

  • Lass dir ein Tattoo auf Niederländisch stechen! Ein besseres, länger haltendes Andenken an deine Zeit dort wirst du kaum finden. Studio-Empfehlung: Mellow by Nozem :)
  • Lass dich auf die Kultur und die Traditionen ein! Sinterklaas beiswpielsweise, das niederländische Nikolausfest, macht super viel Spaß!
  • Geh auf Reisen! Besuche andere Städte in den Niederlanden. Das Erasmus Student Network bietet auch noch andere Trips an – auf dem Foto unten links beispielsweise waren wir gemeinsam in Prag.
  • Genieß deine Zeit, so gut du kannst! Es ist okay, sich einfach mal zu entspannen und zu genießen, dass man diese unvergesslichen Erfahrungen sammeln darf.
  • Werde kreativ und öffne dich! Der Unialltag hier ist etwas entspannter als in Hannover und es gibt sowohl in der Uni mehr kreativen Spielraum (auf dem Bild rechts in der Mitte beispielsweise, war die Aufgabe, sich den anderen mithilfe eines „Mini-Museums“ vorzustellen), als auch in der Freizeit. Man hat einfach mehr Zeit zur Verfügung – ein guter Zeitpunkt, etwas Neues zu versuchen.

 

Don’ts:

  • Mach dich nicht selber runter. Es ist ganz schön überwältigend, erstmal alleine dazustehen, aber alle anderen sind in derselben Situation wie du!
  • Wenn die Seen im Winter gefrieren, geh nicht drauf spazieren. Der Schein trügt.

Beschreibe deinen typischen Tagesablauf in Zwolle

Meistens bin ich in Zwolle so gegen 9:30 Uhr aufgestanden, da meine Uni-Uhrzeiten sehr human waren. Dann habe ich mir erstmal Frühstück gemacht und bin dann zur Uni geradelt. Pro Tag hatte ich meistens ca. 2-4 Stunden Uni.  Manchmal bin ich dann noch für ein paar Stunden zu der Schule gegangen, in der ich mein Praktikum gemacht habe.

Danach bin ich meistens nach Hause gefahren, um zu Mittag zu essen und zu lernen oder meinen Hobbies nachzugehen. Manchmal bin ich auch (oft auch mit anderen Studis) in der Stadt geblieben, z.B. in einem Café oder der Stadtbibliothek.

Gegen Abend habe ich mich oft mit Freunden getroffen, um gemeinsam zu essen oder am Wochenende um „vorzutrinken“. Danach ging´s dann immer in die Stadt, in eine Bar (wie meine Lieblingsbar, das Jack’s, eine Punkrockbar inklusive Technokeller) oder einen Club, meistens waren wir in der Studentenbar „Het vliegende paard“.

Nach dem „Gefeiere“ sind wir dann ständig noch zu unserer Lieblingspizzeria gefahren, dem „Da Capo“, das hat ewig auf, supergeile Pizza und tolle Mitarbeiter*innen.

Irgendwann, nicht selten Stunden nach Mitternacht, geht es dann ab ins Bett. :-)