Gewalt an Schulen - was kann im Spannungsfeld Prävention und Intervention erreicht werden?

Veranstaltungsreihe für schulisches Personal, Studierende und Interessierte

Verbale Angriffe und tätliche Übergriffe (auch) in Schulen nehmen zu. Die Hemmschwelle sinkt immer weiter. In Klassenzimmern und auch in Krankenhäusern, Bussen, Bahnen und gegenüber Ordnungskräften ist der Ton rauer geworden. 

Kinder und Eltern leiden unter den Auswirkungen von Gewalt an Schulen, und gerade dann, wenn der Nachwuchs Angst davor hat, in die Schule zu gehen, wird es immer schwerer, den verständlichen Wunsch von einer glücklichen, unbeschwerten Schulzeit und Kindheit weiter zu verfolgen. Der Druck und die Unsicherheit bleiben oft nicht ohne Folgen bei den Betroffenen: Das Selbstwertgefühl sinkt, sie beschuldigen sich selbst, isolieren sich und fühlen sich einsam. Angst und Traurigkeit können ebenso zu den Auswirkungen gehören wie Depressionen, Alpträume und Schlafstörungen oder Appetitlosigkeit – bis hin zu Essstörungen.

Fast die Hälfte aller Lehrkräfte berichtet von Problemen mit körperlicher oder psychischer Gewalt unter Schülerinnen und Schülern ihrer Schule. Das zeigt das Deutsche Schulbarometer 2024, das am 24. April von der Robert Bosch Stiftung veröffentlicht wurde. Das Schulbarometer untersucht auch, welche Auswirkungen bestimmte Merkmale des Schulumfeldes auf das berufliche Wohlbefinden der Lehrkräfte haben. Dabei zeigt sich laut Bericht, dass Probleme mit körperlicher oder psychischer Gewalt unter den Schülerinnen und Schülern einen konstant negativen Effekt auf die mentale Gesundheit auch von Lehrkräften haben. Das heißt, je mehr die Lehrerinnen und Lehrer über Gewaltprobleme berichten, desto geringer ist das Wohlbefinden.

Was also kann in Schulen gegen Gewalt getan und – noch wichtiger - wie kann Gewalt an Schulen im Vorfeld verhindert werden?

Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe wird über verschiedene Ansätze von Intervention bis Prävention, über Maßnahmen, Angebote, Begleitung und Beratung durch wichtige Akteure, wie Kultusministerium, Regionales Landesamt für Schule und Bildung, Präventionsrat, Gemeinde Unfall Versicherung, Kinderschutzbund in und um Hannover informiert. Im Anschluss an den Vortrag ist Zeit für Austausch, eine kleine Ausstellung und Überraschungen.

Sie können sich entweder für einzelne Vorträge oder für die gesamte Veranstaltungsreihe anmelden. Die Teilnahme an allen Terminen ist kostenfrei.

  • 18.12.2024 Konfrontative Pädagogik – Gemeinsame Haltung und praxistaugliche Handlungskonzepte?

    18.12.2024, 16.30 - 18 Uhr

    Campus Lehrkräftebildung, Im Moore 11, 30167 Hannover

    Torsten Schumacher, Dozent, AAT/CT , Ausbilder und Referent am IKD Hamburg

     

    In Zeiten des inklusiven Wandels wachsen - neben den Anforderungen zum methodisch-didaktischen Umgang mit einer heterogenen Schülergruppe – die Aufgaben an ein (multiprofessionelles) Team und deren Leitung. Insbesondere der Umgang mit Aggressivität und Gewalt stellt dabei für Kollegien eine wachsende Herausforderung dar.

    In diesem Vortrag wird die Notwendigkeit einer klaren gemeinsamen Haltung und praxistaugliche Konzepte gemeinsamen Handelns zum Umgang mit deviant-delinquentem Verhalten thematisiert, sowie Leitsätze zur erfolgreichen Teamarbeit anhand von praktischen Übungen erarbeitet.

  • 29.01.2025 Gewaltprävention!? – Was sollen Lehrkräfte denn noch alles machen? Wie kann wirksame Prävention in der Schule gelingen?

    29.01.2025, 16.30 - 18 Uhr

    Campus Lehrkräftebildung, Im Moore 11, 30167 Hannover

    Frederick Groeger-Roth vom Landespräventionsrat Niedersachsen
    Mario Jansen vom Gemeinde-Unfallversicherungsverband Hannover und der Landesunfallkasse Niedersachsen

     

    Schulen sehen sich einer Vielfalt von Präventionsanforderungen (Gewalt, Sucht, Medien, Schulvermeidung usw.) gegenüber. Muss wirklich jedes Thema einzeln angepackt werden? Wie kann eine gute Prävention stattdessen in Schule aussehen? Was können und sollten Lehrkräfte leisten? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen wir uns in unserem Vortrag und möchten aufzeigen, dass Prävention kein „oben drauf“ ist, sondern eine Gelingensbedingung für gutes Lernen und gute Schule. Hierzu werden wir wissenschaftliche Forschungsergebnisse und Publikationen anführen.
     

  • 26.02.2025 Rechte von Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen - Kinderschutz-Konzepte in Schulen

    26.02.2025, 16.30 - 18 Uhr

    Campus Lehrkräftebildung, Im Moore 11, 30167 Hannover

    Kerstin Rehage vom Kinderschutzbund, Landesverband Niedersachsen e.V.

     

    Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, sich in der Schule sicher zu fühlen und vor (sexualisierter) Gewalt geschützt zu sein. Die Schulen haben dafür Sorge zu tragen, dass die ihnen Anvertrauten einen sicheren Ort erleben dürfen, in dem sie gefördert werden und sich gesund entwickeln können. Ein Kinderschutz-Konzept verkleinert u.a. Unsicherheitsräume und unterstützt Lehrkräfte darin, eine gemeinsame grenzwahrende Haltung einzunehmen. So werden die Rechte von Kindern und Jugendlichen gesichert und ihnen die Verantwortung abgenommen, für den eigenen Schutz selbst sorgen zu müssen.

    Der Vortrag gibt eine Einführung in die Thematik „Kinderschutz-Konzept-Entwicklung“ und bietet handlungsorientierte Ideen für die Umsetzung in den beruflichen Alltag.

  • 02.04.2025 Die Schule als ein Ort der Sicherheit, der Verlässlichkeit und des Vertrauens

    02.04.2025, 16.30 - 18 Uhr

    Campus Lehrkräftebildung, Im Moore 11, 30167 Hannover

    Anke Martin, Regionalbeauftragte für Prävention und Gesundheitsförderung
    Nils Beckmann, Dezernent für schulische Sozialarbeit
    Doerthe Niebaum, Fachdezernentin Prävention Radikalisierung
    Gertrud Plasse, Dezernatsleiterin 5 (Schulpsychologie)
    Viktoria Fritz, Fachdezernentin Prävention (Schulpsychologie)

     

    Schule sollte für die gesamte Schulgemeinschaft ein Ort der Sicherheit, der Verlässlichkeit und des Vertrauens sein. Präventionsarbeit rückt damit klar in den Mittelpunkt eines jeden Schulentwicklungsprozesses. In einer Zeit, in der die Heterogenität des Schulalltags stetig zunimmt, wird Prävention ein immer wichtigeres Thema für Schule und für das Regionale Landesamt für Schule und Bildung (RLSB) Hannover.

    So vielfältig wie die Schülerschaft einer jeden Schule, so breit gefächert ist auch das Beratungs- und Unterstützungsangebot zur Prävention des RLSB Hannover. Im Vortrag werden die unterschiedlichen Bereiche vorgestellt, die eine gelingende Präventionsarbeit in Schule hilfreich sein können:

    • Prävention und Gesundheitsförderung,
    • Schulsozialarbeit,
    • Fachaufgabe Prävention Radikalisierung und
    • Schulpsychologie.

     

  • 07.05.2025 Programme, Aktivitäten und Planungen zur Gewaltprävention an Schulen und Aktivitäten zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen

    07.05.2025, 16.30 - 18 Uhr

    Campus Lehrkräftebildung, Im Moore 11, 30167 Hannover

    Birgit Kallmeyer, Referentin für Gesundheitsförderung und Prävention für alle Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen, Kultusministerium
    Diane Witte, Anlaufstelle für Opfer und Fragen sexuellen Missbrauchs und Diskriminierung in Schulen und Tageseinrichtungen für Kinder, Kultusministerium
    Frederick Wunder, Referent Schulpsychologie, geschlechtliche & sexuelle Vielfalt und Geschlechtergerechtigkeit, Kultusministerium

     

    Gewaltprävention: Der novellierte Runderlass: Sicherheits- und Gewaltpräventionsmaßnahmen in Schule in Zusammenarbeit mit Polizei und Staatsanwaltschaft

    • Die Rolle der Schulpsychologie
    • Mental Health/Kriseninterventionsteams
    • Queer

    Anlaufstelle/n für Opfer und Schutzkonzepte

Anmeldung

Veranstaltungsreihe Gewaltprävention
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