Im Rahmen der verschiedenen Arbeitspakete des Projekts entstehen Promotionsarbeiten von den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Kontext ihrer Themenschwerpunkte. Diese ergänzen das breite Spektrum der Tätigkeiten der Handlungsfelder des beruflichen Lehramts innerhalb dieses Projekts.
Dipl.-Päd. Birga Stender, MBA | Fachgruppe Didaktik der Elektrotechnik und Informatik
Basiskonzepte/Fundamentale Ideen der Elektrotechnik – eine fachdidaktische Analyse und Konzeption
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Betreuung
Erstgutachterin: Frau Prof. Dr. Julia Gillen, Leibniz Universität Hannover
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Abstract zum Forschungsvorhaben
Einige Fachdidaktiken allgemeinbildender Schulfächer haben „Basiskonzepte“ oder „Fundamentale Ideen“ entwickelt. Sie geben damit Lehrkräften an Schulen und Lehrenden an Hochschulen ein Instrument an die Hand, das zur Auswahl von Inhalten aus der Fülle fachlicher Gegenstände und zu deren Relevanzbewertung in Unterricht und Lehre eingesetzt werden kann.
Die Konzepte bzw. Ideen zielen auf fachlich-methodische Kompetenzen (z.B. Strukturbildung, Entwicklung von Wissensnetzen). Sie stellen Prinzipien oder Ideen des Faches dar, die vielfältige Einzelphänomene verbinden, auf unterschiedlichen fachbezogenen Ebenen sichtbar werden und sich über einen langen Zeitraum als bedeutsam herauskristallisiert haben. An ihnen können Lernende den Kern und die Denkweise eines bestimmten Faches erkennen. Sie helfen bei der Orientierung in stark gewachsenen, digital verfügbaren Wissensbeständen.
Ein entsprechender Ansatz findet sich in der fachdidaktischen Forschung für die Elektrotechnik bislang nicht. Im Rahmen meines Promotionsprojektes an der Schnittstelle von beruflicher Lehrkräftebildung und Fachdidaktik der Elektrotechnik erforsche ich, wie sich das Konzept der Basiskonzepte bzw. Fundamentalen Ideen auf die berufliche Fachrichtung Elektrotechnik übertragen lässt, und erarbeite einen Vorschlag für eine entsprechende Kollektion solcher Basiskonzepte bzw. Fundamentalen Ideen.
Fritz Wilhelms, M. Sc. | Institut für Berufswissenchaften im Bauwesen
Entwicklung einer hybriden Lehrveranstaltung mit Hilfe von digitalen Lehrmitteln zur CNC-Technik für das Lehramt an berufsbildenden Schulen für die Fachrichtung Holztechnik
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Betreuung
Erstgutachter: Prof. Dr. rer. nat. Klaus Littmann
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Abstract zum Forschungsvorhaben
Ziel und theoretischer Hintergrund
Die spezielle Problem- und Bedarfslage der Studierenden des beruflichen Lehramts verlangen nach Maßnahmen, um der Nachfrage- und Abbruchproblematik des Studiums entgegenzukommen (Dahm et al. 2018). Eine adressatengerechte Gestaltung von Lehrinhalten, die Flexibilisierung des Studiums und die Kompetenzförderung in Bezug auf die Digitalisierung sind nur einige der Maßnahmen, die ergriffen werden können und die sich für das berufliche Lehramt ergeben (Lojewski und Schäfer 2018). Die Entwicklung einer Blended Learning Veranstaltung für die Fachrichtung Holztechnik im Bereich der CNC-Technik soll der speziellen Bedarfs- und Problemlage der Studierenden des beruflichen Lehramts in der Fachrichtung Holztechnik entgegenkommen und ist mein erklärtes Handlungsprodukt. Mit Hilfe digitaler Lernmaterialien will ich ein Konzept entwickeln, welches für die flexible Hochschullehre genutzt werden kann, binnendifferenziertes Lernmaterial enthält sowie die das Erlangen digitaler Kompetenzen fördert. Mein Ziel ist es, herauszufinden, wie digitale Lehrmittel im universitären Kontext didaktisch sinnvoll einzusetzen sind, um der genannten Problem- und Bedarfslage gerecht zu werden.
Methodisches Vorgehen
Durch systematische Gestaltung, Durchführung, Überprüfung und Re-Design im Sinne des Design based research Ansatzes (Reinmann 2005) will ich die Lehrveranstaltung evaluieren, umgestalten und verbessern.
Dieses werde ich durch Befragungen von Lehrkräften, Studierenden und medienpädagogischen und -didaktischen Experten mittels qualitativen leitfadengestützten Interviews (Gläser und Laudel 2009) stützen sowie durch eine qualitative Inhaltsanalyse (Mayring 2015) weiterentwickeln.
Die entwickelte Veranstaltung soll zur Theoriebildung von innovativen Lehr-Lern-Szenarien in der beruflichen Hochschullehre beitragen und bei Möglichkeit auf andere Veranstaltungen übertragen werden.
Literaturverzeichnis:
Dahm, Gunther; Kamm, Caroline; Kerst, Christian; Otto, Alexander (2018): Ohne Abitur an der Hochschule – Studienstrategien und Studienerfolg von nicht-traditionellen Studierenden. In: Imke Buß, Manfred Erbsland, Peter Rahn und Philipp Pohlenz (Hg.): Öffnung von Hochschulen. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, S. 157–186.
Gläser, Jochen; Laudel, Grit (2009): Experteninterviews und qualitative Inhaltsanalyse als Instrumente rekonstruierender Untersuchungen. 3., überarb. Aufl. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften (Lehrbuch).
Lojewski, Johanna; Schäfer, Miriam (2018): Berufstätige Studierende: Herausforderungen und Anforderungen einer heterogenen Gruppe. In: Imke Buß, Manfred Erbsland, Peter Rahn und Philipp Pohlenz (Hg.): Öffnung von Hochschulen. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, S. 187–214.
Mayring, Philipp (2015): Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. 12., überarb. Aufl. Weinheim: Beltz (Beltz Pädagogik).
Reinmann, Gabi (2005): Innovation ohne Forschung? Ein Plädoyer für den Design-Based Research-Ansatz in der Lehr-Lernforschung. In: Unterrichtswissenschaft 33 (1), S. 52–69.
- Darstellung des Dissertationsvorhabens
Projektunabhängige Promotion
Janine Michele, M. A. | Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung
Zum Einfluss von Gesundheitskompetenz auf die berufliche Sozialisation junger Erwachsener mit chronischen Erkrankungen
im Rahmen des projektunabhängigen Promotionsstipendiums "Chronische Erkrankungen und Gesundheitskompetenz (ChEG)" der Robert Bosch Stiftung an der Medizinischen Hochschule Hanover, Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung
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Betreuung
Erstgutachterin: Frau Prof. Dr. Marie-Luise Dierks, Medizinische Hochschule Hannover
Zweitgutachterin: Frau Prof. Dr. Julia Gillen, Leibniz Universität Hannover
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Abstract zum Forschungsvorhaben
Gesundheit, berufliche Teilhabe und Kompetenzentwicklung lassen sich im Kontext biographischer Entwicklungen nicht getrennt voneinander betrachten. Insbesondere wenn die Gesundheit eines Individuums beeinträchtigt ist, gilt es diese Interdependenz kritisch zu reflektieren. Als gelernte Bildungswissenschaftlerin ist es daher mein Ziel, mich im Rahmen meines Forschungsvorhabens über einen interdisziplinären Zugang mit der Schnittstelle aus Berufspädagogik und Public Health auseinanderzusetzen.
Zum Vorhaben:
Ein „guter allgemeiner Gesundheitszustand“ wird laut Ergebnissen der KiGGS- Welle 2 Studie als eine maßgebliche Ressource zur erfolgreichen Bewältigung der Entwicklungsaufgaben des Kindes- und Jugendalters eingestuft. Auch in wechselseitiger Betrachtung zeigt sich, dass eine Veränderung von Bildungs- und Sozialstrukturen sich unmittelbar auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen auswirkt. Dies zeigt sich insbesondere bei jungen Erwachsenen, die mit chronischen Erkrankungen aufwachsen entlang ihrer gesamten Biographie. Die Betroffenen sind nicht nur aufgefordert mit den unmittelbaren körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen umzugehen, sondern vielmehr auch den privaten, beruflichen und gesellschaftlichen Alltag eigenverantwortlich gestalten zu können.
Dies spiegelt sich insbesondere in schulischen und beruflichen Kontexten wider m die eigene berufliche Sozialisation als Entwicklungsaufgabe bewältigen zu können, müssen junge Menschen mit chronischen Erkrankungen nicht nur Fach-, Sozial- und Humankompetenzen erwerben, sondern vielmehr auch einen reflektierten Umgang mit der eigenen Gesundheit erlernen. So untersuche ich welchen Einfluss die Gesundheitskompetenz bei jungen Erwachsenen auf die berufliche Sozialisation ausübt.
Dies beinhaltet die Bestimmung der Gelingensbedingungen einer Beruflichen Sozialisation für Menschen mit chronischen Erkrankungen.
Methode:
Durch biographische Interviews überprüfe ich, wie und an welchen Stellen im berufsbiographischen Verlauf eine Erkrankung wie zum Beispiel Epilepsie oder Diabetes mellitus Typ I den Werdegang beeinflussen kann und inwieweit die Gesundheitskompetenz der jeweils Betroffenen damit im Verhältnis steht. Die Auswertung findet entlang der dokumentarischen Methode statt. Durch den rekonstruktiven Ansatz wird eine Typenbildung ermöglicht, um spezifische Umgangsmuster mit chronischen Erkrankungen im Rahmen beruflicher Sozialisationsprozesse zu unterscheiden.
Auf dieser Basis soll schließlich abgeleitet werden, wie sich Gesundheitskompetenz bei jungen Erwachsenen mit chronischen Erkrankungen abbildet und wie die Förderung der selbigen typenspezifisch zu einer erfolgreichen Entwicklung der beruflichen Sozialisation und Stärkung der beruflichen Teilhabe beiträgt.
- Publikationen & Vorträge